Mojo
Das ist in aller Kürze ausgedrückt eine Art Glücksbringer oder Talisman wie er in der Voodoo Zauberei verwendet wird.Jene im Blues so oft besungenen Utensilien also, die Hexenmeister und Wahrsagerinnen anwenden, wenn es darum geht ,Unheil oder Krankheiten abzuwehren oder Glück in der Liebe UND im Spiel heraufzubeschwören. Ob dies nun alles nur Humbug ist und es bloß gilt abergläubischen Narren das Geld aus der Tasche zu ziehen,oder ob diese- meist in einem kleinen Beutel sorgsam aufbewahrten- magischen Mixturen aus Katzenknochen,geriebenen Spinnenbeinen,getrockneten Fröschen,Fledermausflügeln,Klapperschlangenschwänzen und Zauberwurzeln(Mojo hand) etc. tatsächlich im Stande sind zu halten,was sie versprechen,das sei dahingestellt. Wahrscheinlich muß man nur dran glauben,dann funktioniert es auch.
Da gibt es natürlich auch noch den entsprechenden Mojo um andere Menschen in seinen erotischen Bann zu ziehen,wobei das auch nicht immer zu klappen scheint. Muddy Waters hatte offenbar den falschen Mojo erwischt, wenn er da singt : "I've got my Mojo working,but it just don't work on you".
Die Band
Was allerdings schon lange klappt, das ist die Chemie zwischen dem Publikum und der Mojo Bluesband , die seit 1977 die Bluesfans aus aller Welt in ihren Bann zieht und begeistert. Der in all den Jahren ihrer Tätigkeit solide gewachsene homogene Sound der Mojo Bluesband nimmt im wahrsten Sinn des Wortes "gefangen".
Die Band um den Gründer Erik Trauner verkörpert eine höchst regsame Interessensgemeinschaft , und präsentiert sich als spielfreudiger Brauchtumsverein mit wechselnder Mitgliedschaft, der eine exotische Sprache wie die des Blues allmählich zu der seinen gemacht hat.Gleichermaßen zur Muttersprache aus zweiter Hand mit allen Ablegern und Dialekten. - Den traditionellen Chicago Blues gleichermaßen wie swingenden R&B und rollende Boogies. Aber auch die Musik aus Louisiana hatte es den Mojos seit jeher angetan und mit der von der Zydeco Musik geprägten Nummer "Rosa Lee" gelang es ihnen sogar 1988 die Hitparaden zu erobern. 1977 gegründet konnte diese "in Europa in ihrem Genre konkurenzlose Formation" - so der Betreiber des Wiener Jazzlands, Axel Melhardt - nunmehr über ein Dutzend Tonträger einspielen und die nahezu beispiellose Referenzliste an Kooperationen mit zahllosen internationalen Größen liest sich wie ein Who's Who der traditionellen Bluesszene. Die Mojo Bluesband gastierte auf fast allen einschlägigen Festivals und Konzertbühnen im In-u. Ausland und trotz der stolzen Erfolgsbilanz ist nicht zuletzt auch auf Grund der kompletten Neubesetzung(seit Anfang 2002) keinesfalls mit einem Ausglühen des inneren Feuers zu rechnen.
Der Sound
Innerhalb der Band hat der in der Bluesmusik so wichtige Frage-Antwort Dialog gegenüber dem Endlos-Solieren eines Einzelnen stets die Priorität. Ein Konzert mit der Mojo Bluesband gestaltet sich immer als dynamisches, spannendes Wechselbad der Gefühle wobei mit launigen Ansagen auch für die nötige Portion Humor gesorgt ist. Spontanität und das Einbeziehen des Publikums sorgen immer für Abwechslung und Spannung. -Gewissermaßen ein emotionaler Ausflugs-und Erholungsraum für Fließband-Pop-Geschädigte!
Trotz der Verehrung und dem Respekt gegenüber den unzähligen Vorbildern und Interpreten des Blues wie etwa Muddy Waters,Jimmy Reed, Sonny Boy Williamson oder T-Bone Walker ist es der Mojo Bluesband stets das wichtigste Anliegen den eigenen musikalischen Weg zu finden und zu gehen.
Blues ist nicht nur als Musikform,sondern vor allem auch als Ausdruck einer gewißen Lebenseinstellung zu verstehen. "Es geht darum" ,so Erik Trauner, "eine eigene Handschrift zu entwickeln. Da ist kein Platz für Schmähs;beim Blues muß das Leben aus Dir sprechen-.Wer nichts erlebt hat,der kann auch nichts erzählen. Mit uns Bluesmusikern ist es wie mit dem Wein.-Je älter wir werden ,desto besser werden wir!"